Starker Helfer für gesunde Haut
Ein Fläschchen Teebaumöl gehört mittlerweile in jedes Bad als schneller Helfer für Haut und Nägel. Die bekanntesten Anwendungen sind Nagelpilz, Juckreiz, Entzündungen oder Insektenstiche. Der Duft allerdings teilt die Anwender in zwei Lager: die einen lieben den medizinischen, würzigen Duft und die anderen finden ihn unangenehm. Wie gut ist Teebaumöl wirklich und wie wendet man es richtig an?
Echtes Teebaumöl ist naturreines ätherisches Öl aus Australien
Der Teebaum – ein Myrtengewächs aus Australien
Der Baum, aus dem das gute Öl gewonnen wird, heißt mit seinem botanischen Namen Melaleuca alternifolia und hat nichts mit dem tropischen Teestrauch zu tun, mit dessen Blättern wir unseren schwarzen Tee zubereiten.
Es gibt ca. 215 verschiedene Melaleuca-Arten, von denen 210 in Australien beheimatet sind. Die eigentliche Heimat ist an der Nordküste von New South Wales, Australien. Für die Aboriginies war das Tal mit den Teebäumen von jeher ein Ort der Heilung. Sie kamen aus allen Teilen Australiens um dort ihre Kranken zu heilen.
Veränderter Anbau durch weltweite Nachfrage
Die Melaleuca-Arten gehören zu den Myrtengewächsen, zu denen auch die Eukalyptusbäume zählen. Zur Ölgewinnung pflanzt man heute Melaleuca aufgrund der großen Nachfrage auch in Simbabwe, Indien, Nord-Borneo und in Indonesien an.
Hierbei handelt es sich im Vergleich zu Australien bisher um kleinere Plantagen.

Der Teebaum wächst ca. vier bis sieben Meter hoch und wird zwei bis vier Meter breit. Die Rinde ist hell- bis dunkelbraun und löst sich in dünnen Schichten ab. Das ätherische Öl wird aus den Blättern und Zweigen des Baums durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Erstaunlich ist, dass der Baum nachwächst, selbst wenn er bis zum Boden abgeschnitten oder durch ein Buschfeuer vernichtet wird. Das beruht auf seinen tiefgehenden Wurzeln. Für die moderne Plantagenwirtschaft ist dieser Umstand von entscheidender Bedeutung.
Die Anwendung des Teebaumöls hat in seinem Heimatland eine lange Tradition
Das Teebaumöl geht zurück auf die australischen Ureinwohner, die seit
Jahrtausenden die Vielfalt ihres Kontinents an natürlicher Nahrung und an Medizin nutzen. Die Aboriginies zerreiben die Blätter des Teebaums in den Händen oder zerdrücken sie in Gefäßen und atmen dann die ätherischen Öldämpfe ein. Oder aber sie legen die Blätter auf erhitzte Steine
oder in heiße Asche und inhalieren dann die Dämpfe. Aber sie kennen auch regelrechte Verbände, wobei sie die Blätter und Zweige zerkleinern und zerreiben, erwärmen und als eine
Art Brei auf Verletzungen auftragen, mit Lehm bedecken oder mit der Rinde des Baumes einwickeln. Die Europäer haben die Erkenntnisse von den Aborigines übernommen, allerdings wurden die Anwendungsmethoden verändert und intensiviert.
Der Teebaum (Melaleuca alternifolia) und seine Wirkung

Die besondere Chemie des Teebaumöls
Das Öl des Teebaums enthält einzigartige Wirkstoffe, die sonst nirgendwo in der Natur zu finden sind. Unter ca. 100 bekannten Substanzen sind noch viele mehr zu finden. Wichtig ist hierbei der Synergieeffekt des ätherischen Öls. Erst aus der Kombination der Inhaltsstoffe ergibt sich die maximale Heilkraft des Teebaumöls. Dieses natürliche Zusammenspiel kann kaum imitiert werden.
Dreifache Heilwirkung
Im Gegensatz zu vielen anderen Heilmittel besitzt Teebaumöl eine dreifache antiseptische Wirkung gegen diese Erreger:
- Bakterien
- Viren
- Pilze
Entsprechend groß sind die Einsatzmöglichkeiten. Traditionelle Anwendungen von den Ureinwohnern Australiens sind Bisse von Schlangen und Skorpionen, eitrige Wunden, Abschürfungen, Schnitt- und Brandwunden. Es ist aber auch hilfreich bei Gelenkschmerzen und Infekten der Atemwege.
Bei der Hautpflege ist es DAS Mittel bei Akne, Pickeln und Mitessern. Es ist wirksam bei Pilzinfektionen an den Füßen und Nägeln. Hierbei empfehlen wir unseren Foot Scrub, der diese antiseptische Wirkung des Öls einfach für die Fußpflege macht. Auch wird es bei Soor und Vaginalinfektionen verdünnt eingesetzt. Körperpflegemittel mit Teebaumöl sind:
- Seifen und Shampoos
- Cremes und Lotionen
- Zahnpasta und Mundwasser



Anwendungsmöglichkeiten mit Teebaumöl für zu Hause
Bad: einige Tropfen in das Badewasser geben
Direkte Anwendung: Einige Tropfen auf ein Wattestäbchen geben und 1 – 2 mal täglich die entzündete Partie betupfen
Inhalation: einige Tropfen in eine Schüssel heißes Wasser geben und Kopf mit Handtuch abdecken
Kompressen: einige Tropfen Teebaumöl auf eine feuchtes Tuch geben
Mundspülung: ein Spritzer Teebaumöl in ein Glas Wasser
Hinweis: vor der Anwendung von reinem Teebaumöl bitte auf Verträglichkeit testen.
Haarpflege mit Teebaumöl

Teebaumöl ist auch ein ideales Mittel für die Haarpflege, da es durch seine antiseptischen Eigenschaften die Tätigkeiten der Talgdrüsen regulieren kann. Das ist für fettige und trockene Kopfhaut gleichermaßen nützlich. Zudem kann es Bakterien und Pilze auf der Kopfhaut bekämpfen, dadurch wird das Haar gesünder, aber auch leichter frisierbar.
Ein mildes Shampoo oder eine Spülung kann mit einigen Tropfen Teebaumöl vermischt bei der Haarwäsche verwendet werden. Bei akuten Beschwerden kann Teebaumöl auch zu einer Massage der Kopfhaut genutzt werden.
Ein Segen in der Tierpflege

Auch die Vierbeiner können von einer Fellpflege mit Teebaumöl profitieren. Mit Shampoo gemischt oder in einer Abreibung mit einem Schwamm wirkt das Öl gegen Läuse, Flöhe, Insektenstiche, Zecken, Hautausschläge und Wunden. An besonders betroffenen Körperstellen hilft Teebaumöl auch bei Pferden zur Abwehr von Bremsen und bei Satteldruck.
Klinische Studien
Studien belegen die positiven Auswirkungen, die Teebaumöl auf die Haut hat. Die antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekämpfen wirksam Akne, Unreinheiten und Entzündungen auf der Haut1 und beugen bakteriellen, viralen Pilz- oder Protozoeninfektionen der Haut oder Schleimheute vor.2
- Kairey L, Agnew T, Bowles EJ, Barkla BJ, Wardle J, Lauche R. Efficacy and safety of Melaleuca alternifolia (tea tree) oil for human health-A systematic review of randomized controlled trials. Front Pharmacol. 2023;14:1116077. Published 2023 Mar 24. doi:10.3389/fphar.2023.1116077 ↩︎
- Pazyar N, Yaghoobi R, Bagherani N, Kazerouni A. A review of applications of tea tree oil in dermatology. Int J Dermatol. 2013;52(7):784-790. doi:10.1111/j.1365-4632.2012.05654.x ↩︎
Bilder: Scandinavian Biolabs (via Pexels), Yana Tatevosian, Skyversuschoy, igaguri_1, andriano_cz (via Getty Images)