Kokosnuss und Kokosöl in der Naturkosmetik

Pflanze des Monats – Kokospalme

Der anhaltende Hype um Kokosöl – Wieso das Öl nicht mehr aus der Naturkosmetik wegzudenken ist

Wenn von Kokosöl die Rede ist, kann mittlerweile jeder etwas damit anfangen. In den sozialen Medien herrschte ein regelrechter Hype um dieses allumworbene Öl. Vor allem in der Haut- und Haarpflege erfreute es sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Das Gute am Kokosöl: auch in Lebensmittelqualität und naturbelassen ist es erschwinglich und besser als oft angenommen.

Die Kokosnuss – Ein Ausflug in die Botanik

Wissenschaftlicher Name: Cocos nucifera

Familie: Palmengewächse (Arecaceae)

Botanisch gesehen gehört die Kokosnuss irreführenderweise nicht zu den Nüssen, sondern zur Steinfrucht. Die Kokospalme kann eine Höhe von bis zu 30 m erreichen und teilweise 120 Jahre alt werden. Je nach klimatischen Bedingungen, können jährlich 50 – 80 Kokosnüsse geerntet werden. Die Früchte zählen zu den größten Früchten, die unser Pflanzenreich zu bieten hat. Der Aufbau der Kokosnuss besteht aus mehreren Schichten: Im Inneren befindet sich das Kokoswasser. Umschlossen wird es vom weißen Fruchtfleisch. Dieses Fruchtfleisch, welches auch als Kopra bezeichnet wird, dient als Rohstoff für das bekannte Kokosöl. Geschützt wird es von der braunen Steinschale, die wiederum von einer trockenen Faserhülle umgeben ist. Die Schlussschicht bildet eine meist grünlich lederartige Außenhaut.

Kokosöl Naturkosmetik

Inhaltsstoffe von Kokosöl

Kokosöl besteht hauptsächlich aus Triglyceriden, die gesättigte Fettsäurereste enthalten. Die wichtigsten Fettsäuren im Kokosöl sind:

  • Laurinsäure: Sie macht zwischen 42 und 54% aus und hat eine antimikrobielle Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze. Sie stärkt das Immunsystem und kann Entzündungen hemmen.
  • Myristinsäure: Sie macht 17 bis 21 % des Kokosöls aus und hat ebenfalls eine antimikrobielle Wirkung. Sie kann die Hautbarriere (Säureschutzmantel) stärken und so den Feuchtigkeitsverlust reduzieren.
  • Caprylsäure und Caprinsäure: 11 bis 19% des Kokosöls besteht aus diesen Säuren, die ebenfalls zur antimikrobiellen Wirkung beitragen. Sie können auch die Hautpflege unterstützen, indem sie die Poren reinigen und die Talgproduktion regulieren.
  • Ölsäure: Sie macht 5 bis 8% der Fettsäuren aus und ist eine einfache Ölsäure. Sie macht Haut und Haare geschmeidig und schützt vor Austrocknung.
  • Linolsäure und Linolensäure: Sie sind ungesättigte Fettsäuren und haben einen Anteil von 1 bis 3 %. Sie haben eine entzündungshemmende Wirkung und können bei Hautproblemen wie Akne und Neurodermitis helfen.

Neben den Fettsäuren enthält Kokosöl auch wertvollen Inhaltsstoffe wie:

  • Vitamin E: Es ist ein starkes Antioxidans, das die Haut vor freien Radikalen schützt, die durch UV-Strahlung oder Umweltverschmutzung entstehen können. Zudem fördert es auch die Wundheilung und kann Narbenbildung reduzieren.
  • Vitamin K: Es spielt bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle und ist hilfreich bei Verletzungen und blauen Flecken. Es verbessert die Hautelastizität und kann so Falten vorbeugen.
  • Selen: Als Spurenelement wirkt es ebenfalls antioxidativ und schützt die Haut vor Schäden durch UV-Strahlung. Es kann Haarwachstum fördern und Haarausfall verzögern.
  • Aminosäuren: Es sind die Bausteine der Proteine, die für die Struktur und Funktion der Haut und Haare erforderlich sind. Sie können die Elastin- und Kollagenproduktion anregen, die für die Festigkeit und Elastizität der Haut wichtig sind. Ebenfalls können sie die Haarstruktur verbessern und Spliss vermeiden.
Duschset mit Salzseife Bergamotte Limette und Deo Bar

Anwendung von Kokosöl in der Naturkosmetik

Als Allrounder ist es für eine Fülle von Anwendungen ein hervorragendes Öl:

  • Feuchtigkeitscreme: Als Inhaltsstoff in einer Feuchtigkeitscreme versorgt es die Haut mit Nährstoffen, schützt vor Feuchtigkeitsverlust und Trockenheit. Es ist besonders geeignet für empfindliche, trockene und gereizte Haut und macht diese wieder glatt und geschmeidig.
  • Shampoo und Haarpflege: Kokosöl ist eine intensive Pflege in Shampoo und Haarkuren. Es dringt tief in die Haarfaser ein und versorgt sie mit Nährstoffen. Es repariert die Struktur und schützt empfindliche und feine Haare.
  • Deo: Kokosöl als Zusatz in Deos hat eine antibakterielle Wirkung und neutralisiert die geruchsbildenden Bakterien im Achselbereich. Es lässt sich besonders gut in Naturkosmetik Deos mit Pfeilwurzelstärke und ätherischen Ölen verarbeiten.

Wirkung von Kokosöl auf Haut und Haare

Kokosöl hat eine Reihe von positiven Wirkungen, die auf seinen Inhaltsstoffen beruhen.

Schutz: Kokosöl bildet einen dünnen Film auf Haut und Haaren, der sie vor äußeren Einflüssen wie Wind, Kälte, Hitze oder UV-Strahlung schützt.

Heilung: Kokosöl fördert die Wundheilung und kann bei verschiedenen Hautproblemen wie Ekzemen, Schuppenflechte oder Dermatitis helfen. Es lindert Entzündungen, Juckreiz und Rötungen. Es kann auch Narbenbildung und das Erscheinungsbild von Dehnungsstreifen oder Orangenhaut verbessern.

Regeneration: Kokosöl stimuliert die Zellbildung und kann so den Alterungsprozess verlangsamen. Es verbessert die Festigkeit und Elastizität der Haut und beugt Falten und feinen Linien vor. Die Haarstruktur wird gestärkt und das Haar bekommt Glanz und Volumen.

Fazit

Nein, der Hype ist nicht vorbei. Auch wenn es ein alter Hut ist: Auf gutes, naturbelassenes Kokosöl in der Haut- und Haarpflege zu verzichten, wäre wirklich unklug. Warum naturbelassen? Weil die oben aufgeführten Inhaltsstoffe in raffiniertem, weiterverarbeitetem Kokosöl nicht und nur in sehr geringen Mengen noch zu finden sind. Ein Pflegeprodukt ist nur so gut wie die Rohstoffe, aus denen es hergestellt wird.


Quellen:

Text: Franziska Bohland, Rebekka Kratz

Bilder: NipananLifestyle, Mikhail Nilov (via Pexels)

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