Raus mit dem Tannenbaum, her mit frischer Energie für das neue Jahr!
Geschichte
Heimisch ist die Fichte heute auf der nördlichen Halbkugel, besonders in der Schweiz, in den Voralpen und Alpen bis nach Sibirien. In weiteren Teilen der Schweiz wurden die Bestände von Menschen gezielt gepflanzt, da zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert ein Großteil der Wälder für die Gewinnung von Holzkohle und Bauholz vernichtet wurden.
Guten Morgen, Mutter Fichte.
Ich hab die reissende Gichte.
Ich hab sie gehabt dieses Jahr.
Du sollst sie haben immerdar.
Bereits um 1150 schrieb Hildegard von Bingen in “Naturkunde” Empfehlungen und Anwendungen mit Extrakten der Fichte. Vor allem helfen Harz als Salben und Öle gegen Kopfschmerzen, Rheuma, Gicht und Hexenschuss, aber auch gegen Magen- und Milzbeschwerden.
Botanik
Die Fichte zählt zur Gattung der Picea sowie zu den Kieferngewächsen und umfasst 30 bis 50 Arten. Es handelt sich um einen immergrünen, kegel- bzw. pyramidenförmigen Nadelbaum, der in drei Wuchstypen unterschieden werden kann. Die Kammfichte mit schlaff herabhängenden Ästen, die Bürstenfichte mit kurzen, bürstenartigen Ästen und die im Gebirge wachsende Platten- oder Kreuzfichte mit horizontal vom Hauptast angeordneten Verzweigungen. Eine Fichte kann bis zu 50 m hoch und bis zu 500 Jahre alt werden.
Gewinnung von Fichtennadelöl
Die Nadeln der Fichte haben heilsame Wirkungen, da sie vollgepackt mit ätherischen Ölen sind. Je jünger der Trieb ist umso intensiver sind die ätherischen Öle.
Fichtennadelöl enthält Mono-und Diterpene in verschiedenen Mengen. Bornylacetat ist der wichtigste Bestandteil des ätherischen Öls, macht 20-55 % des Öls aus und ist für seinen typischen harzigen Geruch verantwortlich.
Das Öl wird aus den frischen, jungen Trieben durch mehrstündige Wasserdampfdestillation gewonnen. Das heißt, dass das zerkleinerte Pflanzenmaterial heißem Wasserdampf ausgesetzt wird und die flüchtigen Bestandteile der Fichten in den Dampf übergehen. Dieser kondensiert in einem Auffanggefäß, in der sich die wässrige und ölige Phase anschließend leicht voneinander trennen lassen. Die Ausbeute der Destillation liegt zwischen 0,15 und 0,65 %, in 100 kg Pflanzenmaterial stecken also 150-650 ml reines ätherisches Fichtennadelöl.
Anwendung von Fichtennadelöl
Die Heilwirkung des Fichtennadelöls ist sowohl innerlich als auch äußerlich seit langer Zeit bekannt.
Innerliche Anwendung
Aromatherapie
Eine Massage mit Fichtennadelöl fördert die Durchblutung. Es löst Verspannungen und wirkt bei entzündlichen Gelenkerkrankungen schmerzlindernd. Oft wird es bei rheumatischen Erkrankungen und Muskelschmerzen eingesetzt. Gleichzeitig wirkt der Duft entspannend auf unsere Psyche, beruhigt uns im stressigen Alltag, löst Blockaden und lässt uns neue Kraft schöpfen.
Fichtennadeltee – Erkältung ade!
Die Wirkstoffe des Fichtennadelöls haben einen positiven Einfluss auf unsere Atemwege. Dies können wir uns aktuell in der Grippe- und Erkältungszeit zu Nutze machen. Das ätherische Öl stärkt unsere Abwehrkräfte und beugt somit Erkältungskrankheiten vor. Es wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral. Bei erschwertem Abhusten, löst es durch Inhalation den Schleim. Besonders beliebt ist das Fichten Öl als Saunaaufguss. Die jungen Triebe der Fichte finden beispielsweise als Badezusatz Verwendung. Auch ein Fichtennadeltee kann Erkältungssymptome lindern. Dazu einfach kleingeschnittene Fichtennadeln mit heißem Wasser übergießen.
Harzig und lecker
Nicht nur als Heilmittel oder in der Hautpflege finden Fichtennadeln Verwendung. Die jungen hellgrünen Triebe können sogar roh verzehrt werden. Sie haben einen erfrischenden Geschmack und erinnern an Zitrusfrüchte.
Äußerliche Anwendung
Eine Wohltat für Haut und Haar
Durch den hohen Anteil an Ester, ist das Öl sehr hautverträglich. Auf der Haut regt das Öl die Durchblutung an, hat eine straffende Wirkung und kann Entzündungen bekämpfen. Bei Prellungen und Muskelkater, bei rheumatischen Beschwerden und Verspannungen löst das ätherische Öl Reize aus, die die Beschwerden lindern. Bei der Haarpflege wirkt das Öl ebenfalls entzündungshemmend und beruhigt die Kopfhaut.
Duft
Der frisch-balsamische Duft von Fichtennadelöl erinnert an einen ausgiebigen Spaziergang im Nadelwald. Die würzig holzige Note, verleiht uns das Gefühl Eins zu sein mit der Natur. Nicht umsonst wird Fichte mit den Elementen Erde und Luft in Verbindung gebracht. Die Wurzel des Baumes, der uns erdet. Die kühle Brise, die durch die Baumwipfel weht, bringt uns Leichtigkeit und neue Lebensfreude.
Gesundheit für Körper und Geist
Die Aromen des Waldes wirken sich positiv auf unser Immunsystem aus, stärken das Herz-Kreislaufsystem und schützen uns vor Zivilisationskrankheiten. Sie bilden den Gegenpol zu unserer ungesunden Lebensweise. In Japan entstand das Waldbaden bereits in den 80er Jahren und seit 2022 erforscht in Deutschland die Charité Berlin die Auswirkungen von Natur- und Waldtherapiekonzepten.
Waldbaden unter der Dusche
Dieses entspannende und belebende Gefühl haben wir mit unserer Duschseife Zirbe – Fichtenadel und dem Anti Schuppen Shampoo Fichtennadel – Limette in die eigenen vier Wände geholt. Tief durchatmen und ein Waldbad unter der Dusche genießen.
Text: Franziska Bohland, Rebekka Kratz
Bilder: Irina Iriser, Kelly, cottonbro studio (via Pexels)
Quellen: Schmidt-Vogt, H.: Die Fichte. Ein Handbuch in zwei Bänden. Bd. 1 (1977, 2. Aufl. 1987), Bd. 2/1 (1986), Bd. 2/2 (1989), Bd. 2/3 (1991). Verlag P. Parey Hamburg und Berlin