Genuss für alle Sinne
Kakaobutter ist der Geschmacks- und Duftträger in Kakaomasse. Wir alle lieben den Geschmack von Schokolade. Je stärker der Duft nach Kakao und Vanille sich entfaltet, desto mehr läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Ohne sie würden sich die Aromen nicht entfalten und die Schokolade wäre überhaupt nicht lecker.
Früher wurde das Kakaofett auch für die Enfleurage, die Gewinnung von Blütendüften durch Pressung, verwendet, da sie besonders lange das Duftspektrum der Blüten in sich aufnahm.
Kakaobutter ist teuer
Die beliebte Pflanzenbutter ist eine kostspielige Angelegenheit, man muss ca. 30 – 40 Euro für das Kilo zahlen. Daher wird sie in der industriellen Herstellung von Schokolade durch billige Fette wie Butterreinfett oder Palmfett ersetzt. In der Liste der Inhaltsstoffe ist echte Kakaobutter nur in Kakaomasse enthalten oder in Naturkosmetik unter der Bezeichung Theobroma Cocoa Butter zu finden.
Kakaobutter – Unterschiede
Sie gibt es mit ihrem natürlichen Geschmack als sogenannte rohe Kakaobutter zu kaufen und als Kakaobutter desodoriert. Die desodorierte Variante ist absolut geschmacksneutral.
Unterschied rohe Kakaobutter – raffinierte Kakaobutter
Eigenschaften | Rohe Kakaobutter | Kakaobutter raffiniert |
Aussehen | große, gebrochene Blöcke | kleine runde Chips |
Farbe | kräftig gelb-braun | beige |
Duft | intensive Kakaonote | neutral |
Inhaltsstoffe | enthält alle sekundären Pflanzenstoffe wie z.B. Vitamin E und K | enthält wenig bis keine sekundären Pflanzenstoffe |
Naturbelassene Kakaobutter ist gesund
Kakaobutter, die aus der Kakaobohne gewonnen wird, beinhaltet viele gesunde Inhaltsstoffe, unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Lipide. Sie ist innerlich und äußerlich eine Wohltat für unsere Gesundheit und unsere Haut.
Kakaobutter, auch als Kakaofett bezeichnet, ist ein erstklassiger Energielieferant. Sie setzt sich aus einem ausgewogenen Verhältnis an Fettsäuren zusammen, und zwar aus: – 60% gesättigten Fettsäuren – 33% einfach ungesättigten Fettsäuren – ein kleiner Teil mehrfach gesättigte Fettsäuren.
Die gesättigten Fettsäuren wurden Jahrzehnte lang als ungesund dargestellt. Durch verschiedene Untersuchungen erweist sich jedoch immer wieder, dass diese Einschätzung der gesättigten Fettsäuren pflanzlichen Ursprungs ungerechtfertigt ist. Den größten Anteil haben die gesättigten Fettsäuren Palmitinsäure und Stearinsäure.
Die Kakaopflanze: Ursprung und Botanik
Herkunft und Verbreitung
Die Kakaopflanze, botanisch Theobroma cacao, gehört zur Familie der Malvengewächse und ist in den tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas beheimatet. Der Name Theobroma bedeutet „Speise der Götter“ und deutet auf die spirituelle und kulturelle Bedeutung hin, die Kakao für indigene Völker in diesen Regionen hat.
Die Kakaopflanze wächst vor allem in feucht-warmen Klimazonen, in denen die Temperatur konstant um 20 bis 30 Grad Celsius liegt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Amazonasbecken, doch durch den weltweiten Handel und die hohe Nachfrage nach Kakao haben sich die Anbaugebiete ausgedehnt. Heute sind die wichtigsten Anbauländer für Kakao die westafrikanischen Staaten, wie die Elfenbeinküste und Ghana, aber auch Brasilien, Ecuador und Indonesien.
Botanik der Kakaopflanze
Die Kakaopflanze ist ein kleiner, immergrüner Baum, der eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen kann, aber auf Plantagen oft auf 3 bis 5 Meter gekürzt wird, um die Ernte zu erleichtern. Die Pflanze trägt große, längliche Blätter, die eine rötliche Farbe haben, wenn sie jung sind, und später in ein tiefes Grün übergehen. Ein besonderes Merkmal des Kakaobaums ist, die Blüten und Früchte direkt am Stamm und an dicken Ästen zu bilden.
Kakaoblüten sind klein, unscheinbar und erscheinen das ganze Jahr über. Nach der Bestäubung entwickeln sich aus den Blüten die charakteristischen Kakaoschoten, die bis zu 30 Zentimeter lang und etwa 500 Gramm schwer werden können. Jede Schote enthält 20 bis 60 Kakaobohnen, eingebettet in ein süßes Fruchtfleisch.
Die Gewinnung von Kakaobutter beginnt mit der Ernte der Kakaoschoten. Nachdem die Kakaobohnen von der Schale und dem Fruchtfleisch getrennt wurden, durchlaufen sie eine Fermentation, um die Bitterstoffe abzubauen und das charakteristische Kakaoaroma zu entwickeln. Nach der Fermentation werden die Bohnen getrocknet und geröstet, bevor sie zu Kakaomasse verarbeitet werden.
Die Kakaobutter wird durch das Pressen dieser Kakaomasse gewonnen. Dabei trennt sich das Kakaofett, also die Butter, vom Kakaopulver. Sie ist ein gelb-braunes Fett, das einen Schmelpunkt zwischen 28 und 34 Grad Celsius hat.
Vorteile für die Hautpflege
Kakaobutter hat eine lange Tradition in der Hautpflege und wird aufgrund ihrer pflegenden und schützenden Eigenschaften geschätzt. Die folgenden Vorteile machen sie zu einem idealen Bestandteil für Kosmetikprodukte:
- Feuchtigkeitsspendend: Kakaobutter ist reich an Fettsäuren wie Stearinsäure und Palmitinsäure, Myristinsäure, Arachidinsäure und Laurinsäure. Diese Fettsäuren bilden eine Schutzbarriere auf der Haut, die den Feuchtigkeitsverlust über die Haut (Verdunstung) verhindert und sie somit geschmeidig hält.
- Antioxidantienreich: Kakaobutter enthält natürliche Antioxidantien, darunter Vitamin E und Polyphenole, welche die Haut vor freien Radikalen zu schützen und die Anzeichen der Hautalterung verringern. Diese antioxidativen Eigenschaften helfen feine Linien und Fältchen zu reduzieren und die Elastizität der Haut zu verbessern.
- Beruhigend: Kakaobutter hat eine beruhigende und regenerierende Wirkung auf irritierte und gestresste Haut. Bei trockener und rissiger Haut wirkt sie lindernd und fördert die Heilung.
- Regenerierend: Dank ihrer nährenden Eigenschaften hilft Kakaobutter, die natürliche Regenerationsfähigkeit der Haut zu unterstützen. Besonders in der Narbenpflege wird sie oft eingesetzt, um das Erscheinungsbild von Narben und Dehnungsstreifen zu verbessern.
- Verträglich: Da Kakaobutter ein natürlicher Inhaltsstoff ist, wird sie auch von sensibler Haut gut vertragen und verursacht im allgemeinen keine allergische Reaktion.
Anwendung in Pflegeprodukten
Hautpflege
- Cremes: Kakaobutter ist ein häufiger Inhaltsstoff in feuchtigkeitsspendenden Naturkosmetik Cremes. Besonders für trockene Haut bietet sie eine intensive Pflege und hinterlässt die Haut weich und geschmeidig.
- Naturseifen: Sie macht die Seifen fest und gibt beanspruchter Haut einen rückfettenden, schützenden Film.
- Lippenbalsam: Die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Kakaobutter machen sie ideal für Lippenpflegeprodukte. Sie schützt spröde und trockene Lippen und unterstützt Reparaturvorgänge bei eingerissenen Lippen.
- Sonnenpflege: Durch ihre antioxidativen Eigenschaften wird Kakaobutter auch oft in After-Sun-Produkten verwendet, um sonnenstrapazierte Haut zu beruhigen und zu regenerieren.
Haarpflege
Für die Haarpflege hat Kakaobutter große Vorteile
- Feuchtigkeit für trockenes Haar: Kakaobutter ist besonders gut geeignet, trockenes und strapaziertes Haar geschmeidig zu machen. Sie spendet Feuchtigkeit, ohne das Haar zu beschweren.
- Stärkt die Struktur der Haare: Die nährenden Fettsäuren in Kakaobutter können helfen, die Haarstruktur zu stärken und Spliss vorzubeugen. Insbesondere bei lockigem oder krausem Haar sorgt sie für Definition und Glanz.
- Schutz vor Umwelteinflüssen: Durch die äußere Bildung einer Schutzschicht kann Kakaobutter das Haar vor schädlichen Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung und Umweltverschmutzung bewahren.
- Haarpflege: Kakaobutter wird oft in festen Shampoos, Haarkuren und Conditionern verwendet, um das Haar intensiv zu pflegen und zu revitalisieren.
Kakaobutter bei Insektenstichen
Kakaobutter wirkt als Repellent gegen Insektenstiche. Durch ihren Duft wehrt die Pflanzenbutter stechende und saugende Insekten ab. Eine einfache Rezeptur ist rohe Kakaobutter bei 30 Grad Celsius zu schmelzen und sie mit etwas (ca.1/3) Mandelöl zu mischen. So zieht sie besser in die Haut ein und verliert nicht an Wirkung.
Vergleich von Kakaobutter mit anderen pflanzlichen Fetten in der Hautpflege
Kakaobutter vs. Sheabutter
Beide sind reich an Fettsäuren und Antioxidantien, aber es gibt einige Unterschiede:
- Feuchtigkeitsspendende Eigenschaften: Beide Fette sind hervorragende Feuchtigkeitsspender. Sheabutter wird jedoch oft als etwas reichhaltiger und intensiver in der Feuchtigkeitsspeicherung beschrieben, während Kakaobutter schneller einzieht.
- Textur und Geruch: Kakaobutter ist bei Zimmertemperatur fest, schmilzt aber bei Hautkontakt, was sie ideal für die Anwendung in festen Pflegeprodukten macht. Sheabutter ist weicher und lässt sich leichter auftragen, hat jedoch einen charakteristischen, manchmal als “erdig-nussig” beschriebenen Geruch.
- Antioxidative Wirkung: Beide Fette enthalten Antioxidantien, aber Kakaobutter ist besonders reich an Polyphenolen, die eine stärkere Schutzwirkung gegen Umwelteinflüsse bieten.
Kakaobutter vs. Kokosöl
Auch Kokosöl ist ein beliebter Bestandteil in der Haut- und Haarpflege. Ein Vergleich zeigt jedoch einige Unterschiede:
- Feuchtigkeitsspendende Wirkung: Kakaobutter ist reich an gesättigten Fettsäuren, die eine dickere, schützende Schicht auf der Haut bilden. Kokosöl hingegen zieht schneller ein und hinterlässt ein leichtes, nicht fettendes Gefühl auf der Haut.
- Antibakterielle Eigenschaften: Kokosöl hat aufgrund seines hohen Gehalts an Laurinsäure starke antibakterielle Eigenschaften, die es zu einem beliebten Inhaltsstoff für Akne neigende Haut machen. Kakaobutter bietet hier weniger Vorteile, ist jedoch besser für trockene oder reife Haut geeignet.
- Haarpflege: Kokosöl dringt tief in die Haarstruktur ein und ist besonders wirksam bei der Vorbeugung von Proteinverlust im Haar. Kakaobutter wirkt eher schützend und pflegend auf der Haaroberfläche.
Kakaobutter – Ein unverzichtbarer Rohstoff in der Naturkosmetik
Kakaobutter ist ein wichtiger Rohstoff für hochwertige Naturkosmetik.
Ihre feuchtigkeitsspendenden, regenerierenden und schützenden Eigenschaften machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Haut- und Haarpflege. Verglichen mit anderen pflanzlichen Fetten bietet Kakaobutter einen einzigartigen Mix aus antioxidativen und nährenden Eigenschaften, der insbesondere für trockene, reife und strapazierte Haut sowie für geschädigtes Haar optimal geeignet ist.
Quellen:
Gasser, P et al. “Cocoa polyphenols and their influence on parameters involved in ex vivo skin restructuring.” International journal of cosmetic science vol. 30,5 (2008): 339-45.